Bei Bushcraft geht es darum, aus dem Alltag zu entfliehen, die Natur zu genießen und fernab der Zivilisation eine gute Zeit zu verbringen. Was man dazu benötigt, nimmt man entweder von zu Hause mit oder weiß ziemlich sicher, dass man es vor Ort vorfinden wird. Meist geht das Bushcraften mit einer Ein- oder Mehrtageswanderung einher, zentrales Element ist nicht selten das Errichten eines (Nacht-)Lagers in der Natur mittels Plane und/oder Naturmaterialien, die gesammelt werden.
Bushcraft: raus aus der Zivilisation
Ein wenig klingt das so wie verschärftes Camping, und für die breite Masse derer, die sich mit Bushcraft befassen, dürfte das wahrscheinlich auch zutreffen – was keinesfalls verwerflich ist. Darüber hinaus gibt es aber auch Personen, die weiter in die Thematik einsteigen und für ihre Bushcraft-Abenteuer immer weniger „Zivilisation“ von zu Hause mitnehmen und stattdessen mehrheitlich Dinge verwenden, die sie in der Natur finden.
Bushcraft ist nicht, wie Rambo durch den Wald zu ziehen
Diese Rubrik nennt sich Survival. Während Bushcraft darauf abzielt mal rauszukommen, liegt der Fokus beim Survival darauf, wieder nach Hause zu kommen. Beim Survival-Training handelt es sich daher um ein Überlebenstraining für den Ernstfall. Der Gedanke dahinter ist in etwa folgender: Tritt spontan eine Notlage ein, für die man nicht zwingend ausgerüstet ist, kann man es durch gewisse handwerkliche Fähigkeiten, Improvisationsgeschick und solidem Wissen über Pflanzen und Tiere schaffen, trotz widriger Umstände eine Zeit lang zu überleben und sich bestenfalls selbst zu retten.
Hierzu ein Beispiel: Eine Person begibt sich alleine auf eine Bergwanderung und bricht sich dabei ein Bein. Die Route ist wenig begangen, das Handy hat keinen Empfang, zu Hause weiß niemand über die Aktion Bescheid. Kurz und gut: Hilfe ist so schnell nicht zu erwarten. Je nach Jahreszeit, Wetterlage und Ausrüstung kann eine entsprechende Situation schnell lebensbedrohlich werden. Hier kann es beispielsweise erforderlich sein, mit einfachsten Mitteln ein halbwegs wetterfestes Lager zu errichten.
Gerade, wenn man aufgrund des schlechten Gesundheitszustands längere Zeit ausharren muss, ist es außerdem von Vorteil, wenn man sich mit essbaren Pflanzen auskennt und weiß, wie man sich fernab von Bach oder Quelle Wasser beschafft. Auch könnte es in dieser Situation notwendig sein, das Bein behelfsmäßig zu schienen und Krücken zu bauen. Hierdurch wäre der Abstieg ins Tal oder zur nächsten Hütte und somit auch zu baldiger Hilfe möglich. Und genau an diesem Punkt setzt Survival-Training an. Oder in anderen Worten: „Überleben ums Verrecken.“